Für Produktspezifikationen, denen ISO-GPS-Normen zugrunde liegen, gilt standardmäßig der Grundsatz des Geometrieelements sowie der Grundsatz der Unabhängigkeit (ISO 8015). Diese Grundsätze bedeuten, dass jede GPS-Spezifikation nur für ein Geometrieelement und unabhängig für jedes einzelne Geometrieelement gilt, selbst dann, wenn eine geometrische Spezifikation auf n (n > 1) identische Geometrieelemente angewandt wird.
Der Grundsatz des Geometrieelements und der Grundsatz der Unabhängigkeit haben zur Folge, dass ohne zusätzliche Modifikatoren (CZ, CZR, SIM oder UF) Produkte erzeugt werden können, die sich von ihrer nominellen Gestalt erheblich unterschieden können.
Zur Beschreibung funktioneller Anforderungen ist es i. d. R. erforderlich, ein- oder mehrstufige Musterspezifikationen mit einem Toleranzindikator (single-level single indicator pattern bzw. multi-level single indicator pattern) oder von Musterspezifikationen mit zwei oder mehreren Toleranzindikatoren (multiple indicator pattern) zu bilden. Hierfür stehen die folgenden Modifikatoren zur Verfügung:
- Combined zone (CZ)
- Combined zone rotational only (CZR)
- Separate zone (SZ)
- Simultaneous requirement (SIM)
Innerhalb eines Toleranzzonenmusters müssen zwischen den Situationselementen der jeweiligen Toleranzzonen Nebenbedingungen der Richtung (CZR) oder der Richtung und des Ortes (CZ und SIM) eingehalten werden.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass die Regeln von ISO 5458 nicht auf Muster in Zusammenhang mit der Maximum- oder Minimum-Material-Bedingung angewandt werden dürfen (siehe hierzu ISO 2692:2014).
Kombinierte Zone mit Richtungs- und Ortseinschränkung (CZ) und kombinierte Zone nur mit Richtungseinschränkung (CZR)
Die Modifikatoren "CZ" sowie "CZR" wird verwendet, um ein- oder mehrstufige homogene Muster zu bilden. Die Toleranzzonen welche ein- oder mehrstufige homogene Muster bilden, haben dieselbe Form und die dieselbe Weite. Der Modifikator "CZ" legt interne Nebenbedingungen der Richtung und des Ortes zwischen den Situationselementen der einzelnen (identischen) Toleranzzonen fest, während der Modifikator "CZR" nur interne Nebenbedingungen der Richtung zwischen den Situationselementen der Toleranzzonen des Muster festlegt. Inhomogene Muster (Toleranzzonen haben unterschiedliche Form und/oder Weite) können mit Hilfe der Modifikatoren "CZ" und "CZR" nicht spezifiziert werden.
Simultane Anforderung (SIM)
Mit Hilfe des Modifikators "SIM" können homogene einstufige, insbesondere aber inhomogene mehrstufige Muster spezifiziert werden. Der Modifikator "SIM" (ggf. mit einer nachfolgenden Ziffer, wie z. B. SIM1) legt interne Nebenbedingungen der Richtung und des Ortes zwischen den Situationselementen der einzelnen Toleranzzonen fest.
Die korrekte Anwendung der Modifikatoren "UZ" (united feature) und "SZ" (separate zone) wird in unserem nächsten Infobrief zur ISO 1101:2017 und ISO 1660:2017 beschrieben.