Steinbeis-Beratungszentrum Konstruktion. Werkstoffe. Normung.
Infobrief April 2025

Sehr geehrte Kunden, sehr geehrte Nutzer unseres Informationsservice,

wie Sie sich vielleicht noch erinnern, hatte unser letzter Infobrief vom Oktober vergangenen Jahres die neuen Möglichkeiten aber auch die Grenzen von ISO 5459:2024 (Bezüge und Bezugssysteme) zum Inhalt. In unserem nächsten Vertiefungsseminar zu „Maß-, Form- und Lagetoleranzen (ISO GPS)“ am 08./09.05.2025 wollen wir nunmehr zur Tat schreiten und Ihnen – neben den ausgeschriebenen bewährten Themen, wie den virtuellen Mate­rialbedingungen (MMR, LMR und RMR) - die mit ISO 5459:2024 einher gehenden signifikanten Nor­mänderungen sowie die neuen Möglichkeiten von ISO 5459:2024 aber auch deren Anwendungsgren­zen an konkreten Beispielen aufzeigen.

Bezüglich der Normänderungen möchten wir ihnen das neue standardmäßige Assoziationskriterium für die Bezugsbildung nominell ebener Flächen nebst morphologischem Hüllfilter vorstellen. Von be­sonderer Bedeutung ist aber insbesondere die Abhängigkeit des Assoziationskriteriums für Größenma­ßelemente von der Spezifikation des Größenmaßes in der Technischen Produktdokumentation. Wir sehen diese Festlegung besonders kritisch und möchten Sie daher im Seminar auf die nicht unerhebli­chen Auswirkungen aber auch auf Möglichkeiten diese Festlegung zu umgehen, hinweisen.

Von zentraler Bedeutung für die Praxis des geometrischen Tolerierens ist bekanntlich die exakte Be­schreibung funktionaler Anforderungen durch Reduktion von Freiheitsgraden der zur Bezugsbildung verwendeten idealen Flächen. Hierfür stehen mit ISO 5459:2024 nunmehr drei Möglichkeiten zur Ver­fügung, mit deren Hilfe – korrekt angewandt – alle funktionalen Anforderungen mathematisch exakt in Operatoren des GPS-Regelwerks der ISO übersetzt werden können:

  1. Freigabe aller translatorischer Freiheitsgrade zwischen dem/den Situationselement(en) der assoziierte(n) Fläche(n) Bezugs und dem/den Situationselement(en) des Referenzgeometrieelements (toleriertes Nennge­ometrieelement). Diese Möglichkeit stand bereits mit ISO 5459:2011 zur Verfügung.
     
  2. Freigabe von Freiheitsgraden zwischen dem/den Situationselement(en) der assoziierte(n) Fläche(n) Bezugs und dem/den Situationselement(en) des Referenzgeometrieelements durch Auswahl einzelner Situations­elemente (war ebenfalls bereits mit ISO 5459:2011 möglich). Neu ist hierbei jedoch, dass durch die Möglichkeit der indirekten Angabe eines Bezugssystems, die Auswahl einzelner Situationselemente nunmehr auch auf ganze Bezugssysteme angewandt werden kann. Auch eine „Verschachtelung“ von Bezugssystemen ist somit nunmehr möglich.
     
  3. Freigabe von Freiheitsgraden zwischen dem/den Situationselement(en) der assoziierte(n) Fläche(n) Bezugs und dem/den Situationselement(en) des Referenzgeometrieelements durch Auswahl individueller Freiheitsgrade (translatorische längs und rotatorische um die jeweiligen Ko­ordinatenachsen) sowie korrekter Aufbau eines Bezugskoordinatensystems nebst notwendiger Syn­taxregeln. Diese wichtige Möglichkeit funktionale Anforderungen zu beschreiben ist derzeit in ISO 5459:2024 noch nicht zu Ende gedacht, wir zeigen Ihnen aber dennoch, wie Sie die Tolerierungs­werkzeuge korrekt und nutzbringend anwenden können.

Wir wollen Ihnen im kommenden Vertiefungsseminar am 08./09.05.2025 erstmals die genannten Möglichkeiten anhand einprägsamer Praxisbeispiele aufzeigen, allerdings auch auf mögliche Fehlerquellen hinweisen und Ihnen Gelegenheit zur Klärung offener Fragen geben.

Falls Sie noch kurzfristig am Seminar teilnehmen können (Plätze sind noch verfügbar), dürfen Sie sich auf ein sehr kompaktes und lehrreiches Vertiefungsseminar freuen. Anmeldung einfach über unsere Homepage unter: Maß-, Form- und Lagetoleranzen (ISO GPS) - Vertiefungsseminar mit Praxisanwendungen | Steinbeis-Beratungszentrum Konstruktion. Werkstoffe. Normung.

Lassen Sie es uns gerne wissen, falls Sie Fragen zum kommenden Vertiefungsseminar haben.

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Konstruktion. Werkstoffe. Normung.
Prof. Dr.-Ing. Volker Läpple
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