Elementgruppenspezifikationen

Online-Seminar zu ISO 5458:2018

Konsequenzen aus dem Grundsatz der Unabhängigkeit (ISO 8015) sowie alle wesentlichen Regeln aus ISO 5458:2018 kennen und die normativen Inhalte im Sinne der Erfüllung funktioneller Anforderungen richtig anwenden.

Unser Seminarkonzept - Ihr Nutzen

Unser Online-Seminarmodul zu ISO 5458:2018 hat eine Dauer von 3 h zuzüglich einer Pause von 0,25 h.

Um Ihnen die Möglichkeit zu geben, auch während des Online-Seminars, Fragen zu stellen und mit dem Referenten oder der Gruppe in Kontakt zu treten, haben wir die maximale Teilnehmerzahl für alle unsere Online-Seminare auf 15 Personen beschränkt. Sollten Sie an einem Modul einmal nicht teilnehmen können, dann können Sie das Modul beim nächsten möglichen Termin nachholen, selbstverständlich kostenfrei.

Mit der Anmeldung zum Online-Seminarmodul erhalten Sie zusätzlich eine Seminardokumentation auf dem neuesten Stand der Normung. Die Seminardokumentation ist didaktisch so aufgebaut, um sie als Nachschlagewerk für die Zeit nach dem Seminar verwenden zu können.

Zum Thema

Für Produktspezifikationen, denen GPS-Normen der ISO zugrunde liegen, gilt standardmäßig der elementare Grundsatz der Unabhän­gig­keit (ISO 8015). Dieser Grundsatz ist einer der bedeutsamsten Unterschiede zwischen dem GPS-Normensystem der ISO und anderen geometrischen Tolerierungssystemen, wie z. B. ASME Y14.5-2018.

Der Grundsatz der Unabhängigkeit besagt unter anderem, dass eine GPS-Spezifikation an eine Beziehung zwischen Geometrieele­menten standardmäßig un­abhängig für jedes ein­zelne Geomet­rie­ele­ment erfüllt werden muss.

Die Konsequenzen aus diesem Grundsatz sind den Anwendern in Konstruktion und Messtechnik jedoch häufig nicht bewusst: Wird eine Richtungs- oder Ortsspezifikation auf mehrere Geometrieelemente oder mehrere Gruppen von Geometrieelementen angewandt und werden durch die spezifizierten Bezüge nicht alle (blockierbaren) Freiheitsgrade der Situationselemente der tolerierten Nenngeometrieelemente (bzw. Situationselemente der Toleranzzonen) blockiert, dann kann dies zu einer unerwünschten gegenseitigen Anordnung dieser Geometrieelemente führen. Es können Produkte er­zeugt werden, die sich von ihrer nomi­nellen Gestalt erheblich unterscheiden. Die Spezifikation ist somit letztlich unbrauchbar und entspricht nicht den funktionellen Anforderungen.

Mit Hilfe der Modifikatoren „CZ“, „CZR“, „SIM“ bzw. „SIMn“ und dem redundanten Modifikator „UF“ ist es möglich, einzelne und mehrfache Elementgruppenspezifikationen sowie mehrstufige, einzelne Elementgruppen zu definieren, um die funktionellen Anforderungen sicherzustellen.

Seminarziel

    Sie lernen in diesem Online-Seminarmodul die Konsequenzen aus dem Grundsatz der Unabhängigkeit (ISO 8015) kennen. Insbesondere werden Anwendungsfälle diskutiert, die mit Blick auf die funktionellen Anforderungen, zu unbrauchbaren geometrischen Spezifikationen führen können.

    Ein weiteres Ziel dieses Seminars ist es, Ihnen anhand von einprägsamen Beispielen die Unterschiede zwischen einzelnen, mehrfachen und mehrstufigen einzelnen Elementgruppenspezifikationen zu erläutern und zu veranschaulichen.

    Nach dem Besuch des Seminars sollten Sie in der Lage sein, die Notwendigkeit der Spezifikation von Elementgruppen zu erkennen und unter Berücksichtigung der funktionellen Anforderungen sowie der einschlägigen Regeln aus ISO 5458 richtig zu spezifizieren.

    Sie lernen in diesem Seminar:

    Die möglichen Konsequenzen aus dem Grundsatz der Unabhängigkeit (ISO 8015) sowie alle wesentlichen Inhalte und Regeln von ISO 5458:2018 (Spezifikation von Elementgruppen) kennen und die normativen Inhalte richtig im Sinne der Normkonformität sowie der Erfüllung funktioneller Anforderungen anzuwenden und in der Produktdokumentation korrekt zu spezifizieren.

    Seminarinhalte

    • Grundsatz der Unabhängigkeit (ISO 8015): Bedeutung und Konsequenzen hinsichtlich Erfüllung geometrischer und funktioneller Anforderungen
    • Verständnis der Logik und Systematik der Richtungs- und Ortstolerierung: Invarianzklassen von Flächen, Situationselemente und Blockieren von Freiheitgraden
    • Erkennen der Notwendigkeit für die Spezifikation von Elementgruppen (nicht blockierte, nicht-redundante Freiheitsgrade des/der Situationselements/Situationselemente des tolerierten Nenngeometrieelements)
    • Erläuterung wichtiger Begriffe, wie z. B. Elementgruppenspezifikation, interne und externe Nebenbedingungen von Richtung und Ort, TEF-Gruppe, u. v. m.
    • Identifikation von Elementgruppen (Symbolik)
    • Besonderheiten für Positionsspezifikationen
    • Regeln für das Erstellen von einfachen Elementgruppenspezifikationen sowie typische Anwendungsbeispiele (CZ-, CRZ-, und UF-Modifikator)
    • Redundanz zwischen CZ- und UF-Modifikator sowie Erläuterung der Konsequenz aus der unterschiedlichen Definition der Modifikatoren
    • Regeln für das Erstellen von mehrfachen Elementgruppenspezifikationen sowie typische Anwendungsbeispiele (SIM- und SIMn-Modifikator)
    • Regeln für das Erstellen von mehrstufigen, einzelnen Elementgruppenspezifikationen (CZ CZ, CZ SZ, usw.) und Erkennen unbrauchbarer Sequenzen der Modifikatoren, Anwendungsbeispiele
    • Unterschiede zwischen ISO 5458:2018 und früherer Praxis nach ISO 5458:1998 sowie wesentliche Änderungen
    • Anwendungsbeispiele und Praxistipps
    • Abschlussdiskussion