Europäische und internationale Werkstoffnormung

Verwechslungen von Werkstoffen vermeiden, europäische und internationale Werkstoffbezeichnungen sowie die zugehörigen Normen richtig interpretieren

Zum Thema

Werkstoffe werden heute nahezu aus­schließlich auf Basis europäischer und teil­weise auch inter­nationaler Nor­men benannt. Firmenintern wird jedoch noch vielfach mit längst zurückgezogenen Werkstoffnormen (wie z. B. DIN-Normen) ge­arbeitet. Zudem sind die Inhalte internationaler Werkstoff­spezifikationen (z. B. SAE/AISI oder ASTM), wie sie von Kunden au­ßerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes gefordert werden, mitunter nicht bekannt.

Weitgehend unbekannt ist auch die Tatsache, dass hinter den Werkstoffbezeichnungen technische Lieferbedingun­gen stehen, die sowohl die Werkstoff- und Verarbeitungs­eigenschaften, die Qualität, Sicherheit und Ver­fügbarkeit des Produkts als auch die Abmes­sungen und Toleranzen der verfügbaren Halbzeuge bestimmen. Beim Vergleich zurückgezogener Werkstoffspezifikationen mit aktuellen europäi­schen oder internationalen Werkstoffbezeichnungen müs­sen daher eine Reihe wich­tiger Regeln beachtet werden, um Verwechslungen mit fatalen Folgen auszuschließen.

Eine fehlerhafte Werkstoffbe­zeichnung kann im Hin­blick auf die Beschaffung oder die Teileferti­gung auf dem Welt­markt nicht nur zu feh­ler­haften Lie­ferungen füh­ren, eine Verwechslung kann im Schadens­fall auch hohe Kosten im Sinne der Produkthaftung verursa­chen. Daher ist es wich­tig, dass alle am Entste­hungsprozess eines techni­schen Produktes Betei­ligten, mit der eu­ro­päischen sowie inter­nationalen Be­nennung von Werk­stoffen ver­traut sind.

Seminarziel

Das Seminar vermittelt auf anschauliche und praxisnahe Weise die Entschlüsselung und Interpretation der europäischen und internatio­nalen Werk­stoffbezeichnungen für Stähle, Gusseisenwerk­stoffe und Nichteisen­metalle sowie die wesentlichen Unter­schiede zwischen zurückgezogenen DIN-Werkstoffbezeichnungen und aktuellen, europäisch bzw. internatio­nal genormten Werkstof­fen und Halbzeugen. Die Teilnehmer sind in der Lage, die Be­zeichnungen im Hinblick auf die Verarbeitungs­ei­gen­schaf­ten zu interpretieren. Das US-amerika­nische Bezeichnungssystem für Stähle nach SAE/AISI und ASTM sowie das internatio­nale Werkstoffnummernsystem (Unified Numbering System - UNS) werden diskutiert. Die Vorgehensweise bei der betrieblichen Umstel­lung auf euro­päische bzw. internationale Werk­stoff- bzw. Halbzeugnormen, einschließlich Auffindung von Vergleichswerkstoffen, werden vor­gestellt.

Inhalte

  • Europäische und internationale Werkstoffnormung - Übersicht und Grundsätzliches zur europäischen und internationa­len Normung (Normungsorganisationen, Rechtsverbindlichkeit, Produkthaftung, Sonderfall USA)
  • Stahlnormung durch Kurznamen (EN 10027-1) und  Werkstoffnummernsystem (EN 10027-2), Normung von Stahlguss
  • Bezeichnungssysteme für Stähle nach US-amerikanischen Normen (SAE/AISI, ASTM) und internationales Werkstoff­nummernsystem (UNS)
  • Normung von Gusseisenwerkstoffen (neue EN 1560)
  • Normung von Aluminiumknet- und Aluminiumgusswerkstoffen: Numerisches Bezeichnungssystem (EN 573-1 und EN 1780-1), System mit chemischen Symbolen (EN 573-2 und EN 1780-2), Kennzeichnung des Werkstoffzustandes (EN 515)
  • Normung von Kupferwerkstoffen: Numerisches Bezeichnungssystem (EN 1412), Bezeichnungssystem mit chemischen Symbolen (ISO 1190-1), Kennzeichnung des Werkstoffzustandes (EN 1173), unlegierte Kupferwerkstoffe (EN 1976)
  • Normung von Magnesiumwerkstoffen: Bezeichnungssystem nach EN 1754 und US-amerikanischer ASTM B 275
  • Normung von Kunststoffen nach ISO 1043-1, Normung ausge­wählte Formmas­sen (z. B. PA nach ISO 1874)
  • Vorgehensweise bei der betrieblichen Umstellung auf europäische und internationale Werkstoff- und Halbzeugnormen
  • Übungsbeispiele, Diskussion betrieblicher Fragestellungen und Abschlussdiskussion


Seminardauer: 
 1 Tag

Seminartyp:      Inhouse-Seminar

Bezeichnung:    MAT-EU-INT

Abschluss:        Teilnahmezertifikat

Bonus:              Zugang zum Kundenbereich auf unserer Homepage

Haben Sie Fragen zum Seminar oder wünschen Sie ein unverbindliches Angebot? Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.