Dokumentationen zu Einzelthemen aus ISO GPS und ISO TPD
In unserem Kundenbereich stellen wir Ihnen umfangreiche Seminarmanuskripte und Dokumentationen zu Einzelthemen sowie weitere nützliche Lehr- und Informationsmaterialien aus dem Themengebiet der Geometrischen Produktspezifikation (ISO GPS) sowie der Technischen Produktdokumentation (ISO TPD) zur Verfügung. Da die Normen einer stetigen Weiterentwicklung unterliegen, passen auch wir unsere Dokumente kontinuierlich an den aktuellen Stand der Normung an. Sie haben somit Zugriff auf stets aktuelle Dokumente und sämtliche relevanten Normänderungen und deren praktische Anwendung fest im Blick.
Die Dokumente wurden über mehr als ein Jahrzehnt hinweg entwickelt und in unzähligen Kundenprojekten (Seminaren, Workshops, Beratungen, Maßnahmen zur betrieblichen Implemtierung des GPS-Regelwerks der ISO) erprobt, kontiuierlich verbessert, aktualisiert und weiterentwickelt. Insgesamt sehen heute mehr als 1.000 Seiten aktuelle und leicht verständliche Informationen (zweisprachig, dt./engl.) zu Inhalt und korrekter Anwendung eines der größten Regelwerke in der Geschichte der ISO (ISO GPS) für unsere Kunden zur Verfügung - praxisnah, jenseits jeglicher Lehrbuchtheorie, von den mathematischen Grundlagen bis zur konkreten Anwendung am Produkt.
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Technische Zeichnungen, MBD und ISO GPS
Die Technische Zeichnung war über mehr als ein Jahrhundert hinweg der alleinige Informationsträger um Geometrien bildlich darzustellen und konstruktive Absichten zu beschreiben. Die grundsätzliche Problematik einer "Technischen Zeichnung" war und ist es jedoch, einen meist dreidimensionalen Gegenstand in einer zweidimensionalen Zeichenebene vollständig abzubilden. Zudem sind die Informationen nicht digital verfügbar. Auch durch 2D-CAD-Syteme, die ab Anfang der 1980er-Jahre flächendeckend eingeführt wurden, änderte sich das grundsätzliche konstruktive Vorgehen im Vergleich zum am Zeichenbrett erstellten Spezifikationen nicht nennenswert. Erst durch die zunehmende Leistungsfähigkeit der Hardware begann in den 1990er-Jahren der Schritt in die dritte Dimension. Diese Softwarepakete erlaubten später auch geometriefremde Anwendungen.
Der nächste bevorstehende Evolutionsschritt ist die „modellbasierte Produktbeschreibung“ („Model-Based Definition“ bzw. MBD) als Baustein der "Industrie 4.0"-Philosophie. Der digitale 3D-CAD-Datensatz kommuniziert nicht mehr nur die zur Maschinensteuerung in der Fertigung notwendige Nenngeometrie, sondern unter anderem auch alle weiteren fertigungs-, und qualitätsrelevanten Informationen, wie z. B. zulässige Abweichungen der Mikro- und Makrogeometrie von Ihrem Idealzustand.
Die „klassische“ Technische Zeichnung wird daher in absehbarer Zeit zunehmend an Bedeutung verlieren, da das digitale CAD-Modell als "Single Source of Truth" genügend Informationen erhalten wird, um Produkte ohne die Notwendigkeit einer Zeichnung fertigen und prüfen zu können. Voraussetzung für diesen Innovationsschritt ist jedoch die konsequente betriebliche Implementierung eines Toleranzmanagementsystems auf Basis ISO GPS. In diesem, teilweise zweisprachigen (dt./engl.) Modul erklären wir Ihnen die Zusammenhänge, Abhängigkeiten und die künftigen Entwicklungen.
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Aufbau des GPS-Normensystems der ISO
Das GPS-Normensystem der ISO ist ein auf mathematisch beschreibbaren Grundsätzen und Modellen basierendes, generisch aufgebautes und medienunabhängiges Regelwerk bzw. ein Operatorkonzept zur Beschreibung (Spezifikation) und Inspektion (Verifikation) der Mikro- und Makrogeometrie von Bauteilen.
Das GPS-Normensystem der ISO ist bereits heute eines der größten Normensysteme der ISO und besteht aktuell (Stand: Mitte 2021) aus 150 veröffentlichten und 23 in Vorbereitung befindlicher, teilweise voneinander abhängiger Standards.
Das GPS-Normensystem der ISO ist hierarchisch aufgebaut und unterscheidet fundamentale, allgemeine und komplementäre (ergänzende) Standards. Um den Anwendungsbereich einer ISO-GPS-Norm sowie die Beziehung zwischen einzelnen GPS-Normen abzubilden, werden die fundamentalen und die allgemeinen GPS-Normen in einer Matrix aus Zeilen und Spalten abgebildet. Die Matrix besteht derzeit aus 9 Zeilen (Kategorien) für die geometrischen Merkmale (Größenmaß, Abstand, form, usw.). Jede Zeile der Matrix (Kategorie für die geometrische Eigenschaft) besteht aus einer Normenkette mit derzeit 7 Kettengliedern (Spalten der Matrix).
Das Modul erläutert Ihnen das GPS-Matrix-Modells gemäß ISO 14638 und zeigt anhand von Beispielen die Zuordnung.
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Dokumentenarten im GPS-Normensystem der ISO
Eine Spezifikation im Sinne des GPS-Normensystems der ISO (ISO GPS), ist ein Dokument (z. B. eine Technische Zeichnung oder digitale Produktinformation) zur Beschreibung bestimmter Anforderungen an eine Baugruppe, Unterbaugruppe oder eine Komponente. Hierbei kann es sich um funktionelle Anforderungen oder Anforderungen aus bzw. an den Fertigungs- oder Prüfprozess handeln.
Priorität hat dabei grundsätzlich immer die Beschreibung der funktionellen Anforderungen. In der GPS-Terminologie der ISO (ISO/TS 21619) wird dieses grundlegende Dokument als „functional specification“ oder „FUN-SPEC“ bezeichnet. Unter Verwendung von Spezifikationsoperatoren werden hierin die funktionellen Anforderungen nachgebildet, unabhängig vom Fertigungs- oder Prüfprozess.
Aus der „FUN-SPEC“ können weitere Dokumente zur Beschreibung von Anforderungen der Fertigung („manufacturing specification“ oder MAN-SPEC) und/oder zur Beschreibung von Anforderungen der Prüfung („verification specification“ oder VERI-SPEC) abgeleitet und zum Vertragsgegenstand gemacht werden.
Dieses zweisprachige Modul (dt./engl.) zeigt Ihnen, welche Regeln bei der Erstellung und Ableitung der unterschiedlichen Dokumentenarten beachtet werden müssen.
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ISO GPS - Begriffe, Modelle und Operatoren
Geometrische Anforderungen an ein technisches Produkt (z. B. die Ebenheit einer Dichtfläche oder der Durchmesser einer Bohrung) werden im GPS-Normensystem der ISO mit Hilfe von GPS-Spezifikationsoperatoren festgelegt und durch GPS-Spezifikationselemente (z. B. graphische Symbole) für das entsprechende geometrische Merkmal visualisiert. Ein Spezifikationsoperator ist dabei eine Menge aus einer oder mehreren Spezifikationsoperationen mit vorgegebener Reihenfolge. Spezifikationsoperationen sind theoretische Konzepte, die mit Hilfe mathematischer und/oder geometrischer Ausdrücke oder Algorithmen formuliert werden (z. B. Assoziation).
Auf diese Weise werden geometrische Merkmale und damit funktionelle Anforderungen mathematisch beschreibbar. Während die im 3D-CAD-Datensatz digital beschriebene Nenngeometrie längst für die Produktion genutzt wird (CAD-CAM-Informationsverbund) können mit Hilfe der GPS-Operatoren auch Qualitätsinformationen (z. B. Abweichungen zwischen erfasster Oberfläche und Referenzgeometrieelement) jenseits der Nenngeometrie beschrieben und somit u. a. der Qualitätssicherung digital zugänglich gemacht werden.
Neben der Erklärung wichtiger Grundbegriffe, werden in diesem Modul insbesondere die unterschiedlichen Oberflächenmodelle sowie das Operatorkonzept des GPS-Regelwerks der ISO (ISO GPS) beschrieben und anhand von Beispielen veranschaulicht.
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Symmetrieklassen - Mathematische Grundlagen
Die Geometrie ist ein Merkmal eines Produkts und nimmt Einfluss auf seinen gesamten Lebenszyklus. Sie wird in der Konstruktionsphase festgelegt, bestimmt die nachfolgenden Fertigungs- und Prüfprozesse, hat einen erheblichen Einfluss auf die Kosten und ist letztlich für die Funktion, die Sicherheit und die Verfügbarkeit des Produkts verantwortlich. Dimensionieren und Tolerieren sind dabei essentielle Bestandteile des Konstruktionsprozesses und Tolerierungsfehler letztlich Konstruktionsfehler.
Richtungs-, insbesondere aber Ortsspezifikationen sind die mit Abstand wichtigsten geometrischen Merkmale zur Beschreibung funktioneller Anforderungen. Deren richtige Anwendung setzt ein fundamentales Verständnis der zugrunde liegenden Logik voraus. Weit mehr als die Hälfte aller Produktspezifikationen, insbesondere bei geometrisch komplexen Tolerierungsaufgaben oder Funktionsanforderungen, weisen auch heute noch elementare Fehler auf und sind somit letztlich unbrauchbar.
Für die korrekte Richtungs- und Ortstolerierung ist das Verständnis über die Zuordnung aller geometrischer Objekte zu einer Symmetrieklasse, die Reklassifizierung von Kollektionen beliebiger Objekte sowie Grundkenntnisse einer allgemeinen Theorie der relativen Anordnung geometrischer Objekte unverzichtbar. Diese Dokumentation skizziert die mathematischen Grundlagen der Klassifizierung aller geometrischen Objekte hinsichtlich ihrer Symmetrien.
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Symmetrieklassen - Reklassifizierung und Situationselemente
Es ist allgemein bekannt, dass die Beschreibung von Richtung und Ort geometrischer Elemente (Flächen) und die Bewegung geometrischer Objekte mathematisch identische Probleme darstellen, d. h. lediglich auf einer unterschiedlichen Interpretation beruhen. Dementsprechend kann aus mathematischer Sicht die Richtungs- und Ortstolerierung durch die Gruppe der Starrkörpertransformation oder spezielle euklidische Gruppe SE(3), wie sie beispielsweise aus der Roboterkinematik bekannt sind, beschrieben werden.
Diese Äquivalenzbetrachtungen zeigen, dass alle räumlichen geometrischen Objekte sieben Symmetrieklassen und alle ebenen geometrischen Objekte drei Symmetrieklassen zugeordnet werden. Diese Klassifizierung ist - unabhängig vom zugrundeliegenden Normensystem – von grundlegender Bedeutung für das Verständnis der Logik des geometrischen Tolerierens im Allgemeinen sowie der Richtungs- und Ortstolerierung im Besonderen.
Dieses Dokument hat zwei fundamentale Themen als Schwerpunkt:
- Zuordnung einer Kollektion (assoziierter) Flächen zu einer Symmetrieklasse, d. h. Klassifizierung von Kollektionen von Punktmengen (Reklassifizierung). Diese Frage ist insbesondere für das Verständnis eines gemeinsamen Bezugs oder eines Bezugssystems aber auch bei der Bildung einer Elementgruppe aus tolerierten Nenngeometrieelementen (Referenzgeometrieelementen) bedeutsam.
- Beschreibung einer allgemeinen Theorie der relativen Anordnung geometrischer Objekte: Bei der Richtungs- und Ortstolerierung (Beschreibung und Begrenzung der zulässigen Abweichung geometrischer Elemente von ihrer idealen Richtung bzw. ihrem idealen Ort) muss die relative Anordnung geometrischer Objekte zueinander betrachtet werden. Hierbei ist einerseits eine Reduktion auf einfache geometrische Elemente (Situationselemente) und andererseits die Kenntnis der Anzahl und der Art unabhängiger Parameter erforderlich.
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ISO 8015 – Konzepte, Prinzipien und Regeln
ISO 8015 ist eine fundamentale GPS-Norm der ISO und legt Konzepte, Prinzipien und Regeln fest, die für die Erstellung, Anwendung und Interpretation aller anderen internationalen Normen und technischen Spezifikationen sowie für die Interpretation von GPS-Spezifikationen in allen Arten technischer Produktdokumentationen verbindlich sind, soweit das Normensystem der geometrischen Produktspezifikation und -prüfung der ISO (ISO GPS) vereinbart wurde.
ISO 8015 umfasst:
- 3 grundlegende Annahmen für die Interpretation von Toleranzgrenzen.
- 13 elementare Grundsätze.
- 3 Regeln zur Angabe von Spezifikationsoperatoren sowie eine Regel für eingeklammerte Angaben.
Das durchgängig zweisprachige (dt./engl.) Modul erläutert anhand von konkreten Praxis- und Anwendungsbeispielen die Konsequenzen der einzelnen Grundsätze und Regeln aus ISO 8015. Erfahrungsgemäß sind in der konstruktiven und messtechnischen Praxis zwar die Regeln bisweilen bekannt, nicht jedoch deren mitunter weitreichende Konsequenzen für die Spezifikation sowie die korrekte Interpretation und Verifikation. Ein typisches Beispiel ist der „Grundsatz der Unabhängigkeit“ der auch heute noch fälschlicherweise im Kontext mit der Hüllbedingung als zeichnungsspezifischer Operator für lineare Größenmaße („Hüllprinzip“) gesehen wird.
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Lineare Größenmaße
Ein lineares Größenmaß ist ein an der nominellen (idealen) Geometrie eines linearen Größenmaßelements festgelegter variabler Maßparameter. Das lineare Größenmaß ist ein intrinsisches Geometriemerkmal eines linearen Größenmaßelements. Für den Maßparameter zur Beschreibung der Ausdehnung eines linearen Größenmaßelements existieren (weitgehend) vollständige Spezifikationsoperatoren.
Das Zweipunktgrößenmaß (allgemeiner Default-GPS-Spezifikationsoperator der ISO für lineare Größenmaße) ist der lokale Abstand zweier gegenüberliegender Punkte, es kontrolliert dementsprechend nicht die Form des Geometrieelements und kann somit keine Funktionsanforderungen beschreiben.
Durch individuelle oder zeichnungsspezifische Änderung des Maßmerkmals (z. B. kleinstes umschriebenes oder größtes einbeschriebenes Größenmaß, globales Gauss-Größenmaß, ergänzende Rangordnungsgrößenmaße) ist es jedoch möglich, einzelne Funktionen (z. B. Spiel- oder Übermaßpassungen) zu beschreiben. In diesem Modul stellen wir Ihnen nicht nur die hinlänglich bekannten Modifikatoren vor, sondern wir zeigen Ihnen an konkreten Praxisbeispielen, wie diese Modifikatoren zur Beschreibung von Funktionsanforderungen richtig eingesetzt werden.
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Winkelgrößenmaße
Ein Winkelgrößenmaß ist ein an der nominellen (idealen) Geometrie eines Winkelgrößenmaßelements festgelegter Maßparameter. Das Winkelgrößenmaß ist ein intrinsisches Geometriemerkmal eines Winkelgrößenmaßelements. Für den Maßparameter zur Beschreibung der Ausdehnung eines Winkelgrößenmaßelements existieren, analog zum linearen Größenmaß, weitgehend vollständige Spezifikationsoperatoren.
Wenngleich das Zweilinien-Winkelgrößenmaß mit Minimax-Anpassung im ISO-GPS-Normensystem alsstandardmäßiges Winkelgrößenmaßmerkmal für Winkelgrößenmaßelemente festgelegt ist (allgemeiner Default-GPS-Spezifikationsoperator der ISO für Winkelgrößenmaße, ISO 14405-3), so ist es möglich, funktionelle Anforderungen oder Anforderungen aus der Messtechnik durch Änderung des Winkelgrößenmaßmerkmals zu beschreiben.
In diesem Modul zeigen wir Ihnen an konkreten Anwendungsfällen und Beispielen aus der Praxis, wie diese Modifikatoren richtig angewandt werden. Die Praxisbeispiele wurden dabei so gewählt, dass gegebenenfalls eine einfache Übertragung auf Ihre Produkte möglich ist.
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Nicht-Größenmaße
Es ist zwischenzeitlich hinlänglich bekannt, dass die Spezifikation von Nicht-Größenmaßen, wie zum Beispiel lineare Abstände, Winkelabstände oder Radien eine Spezifikationsmehrdeutigkeit zur Folge hat, d. h. es existieren eine Vielzahl von Möglichkeiten für den Konformitätsnachweis. Aufgrund der Mehrdeutigkeit gibt darüber hinaus keine Kausalität zwischen Messergebnis und Funktion.
Diese Mehrdeutigkeiten entstehen auch bei „indirekter“ Tolerierung unter Verwendung von Allgemeintoleranzen, wie z. B. ISO 2768-1 oder DIN 6930-2. Daher sollte die Sinnhaftigkeit der Anwendung dieser Normen zwingend geprüft werden. Ein Spezifikationsmehrdeutigkeit geht sowohl zu Lasten des Auftraggebers als auch des Auftragsnehmers (Verpflichtung zur Vertragsprüfung) und kann erfahrungsgemäß zu komplexen Produkthaftungsfragen führen.
In diesem Modul erklären wir Ihnen, weshalb Nicht-Größenmaße bei Übertragung vom Nenn- auf das Hautmodell zu Mehrdeutigkeiten führen und zeigen Ihnen an konkreten Beispielen auf welche Weise durch Verwendung geometrischer Spezifikationen (direkt und indirekt spezifiziert, z. B. ISO 22081) Mehrdeutigkeiten vermieden und ggf. funktionelle Anforderungen beschrieben werden können.
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Grundlagen der geometrischen Tolerierung
Geometrisches Tolerieren sowohl im GPS-Normenwerk der ISO (ISO GPS) als auch in anderen Normensystemen (z. B. ASME Y14.5-2018 / ASME Y14.5.1-2019) basiert auf dem Konzept von Toleranzzonen (linear, zylinderförmig oder sphärisch) bzw. auf der Festlegung virtueller Bedingungen. Abhängig davon, ob bzw. welche Freiheitsgrade der Referenzgeometrieelemente / der Toleranzzonen bzw. des wirksamen Maximum- oder Minimum-Material-Zustandes eingeschränkt werden, unterscheidet man zwischen Form-, Richtungs- und Ortsspezifikationen.
Während bei den Formspezifikationen keine Freiheitsgrade der Toleranzzone beschränkt werden, sind es bei den Richtungsspezifikationen nur die rotatorischen und bei den Ortsspezifikationen alle, also die rotatorischen und die translatorischen Freiheitsgrade.
In diesem Modul wird Ihnen das Konzept der geometrischen Tolerierung (Form, Richtung und Ort) ausführlich und anhand einfacher Beispiele aus der Praxis erklärt. Das Verständnis dieser Grundlagen ist die Basis für eine fehlerfreie Anwendung geometrischer Spezifikationen, unabhängig vom zugrunde liegenden Normensystem (z. B. ISO GPS oder ASME Y14.5).
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Formspezifikationen
Wird das Referenzgeometrieelement bzw. die Toleranzzone oder genauer, deren Situationselement(e) hinsichtlich Richtung und Ort nicht eingeschränkt, dann spricht man von einer Formspezifikation. Hierzu zählen die Geradheitsspezifikation (ISO 12780-1, -2), die Ebenheitsspezifikation (ISO 12781-1, -2), die Rundheitsspezifikation (ISO 12181-1, -2), die Zylindrizitätsspezifikation (ISO 12781-1, -2) sowie die Linien- und Flächenprofilspezifikation (ISO 1660), sofern keine Bezüge (welche Freiheitsgrade einschränken können) festgelegt wurden. Die richtige Anwendung von Formspezifikationen wird Ihnen in diesem Modul an allen möglichen Geometrieelementen ausführlich erläutert. Praxisbeispiele vereinfachen den Transfer auf Ihre Anwendungen.
Von besonderer Bedeutung bei der Festlegung einer Formspezifikation und letztlich für das Messergebnis selbst, ist die Assoziation des Referenzgeometrieelements. In diesem Modul werden Ihnen die Default-Regeln des GPS-Normensystems der ISO (ISO GPS / ISO 1101), die Änderungsmöglichkeiten aber auch die Konsequenzen verdeutlicht. Ferner werden anhand typischer Praxisbeispiele die Notwendigkeit und richtige Festlegung von Schnittebenen (z. B. für Geradheits- und Linienprofilspezifikationen), Kollektionsebenen (für Flächenprofilspezifikationen) und Richtungselementen (z. B. für Rundheitsspezifikation) ausführlich erklärt.
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Bezüge und Bezugssysteme
Ein Bezug (Einzelbezug, gemeinsamer Bezug oder Bezugssystem) wird in Abhängigkeit seiner Symmetrieklasse durch sein/seine Situationselement(e) charakterisiert. Bezüge haben unter anderem die folgenden Aufgaben:
- Festlegung von Richtung oder Ort des Referenzgeometrieelements / des tolerierten Nenngeometrieelements bzw. der Toleranzzone oder genauer: Festlegung der Richtung bzw. des Orts von deren Situationselement(en) im Sinne des Blockierens von Freiheitsgraden.
- Festlegung von Richtung oder Ort des wirksamen Maximum- bzw. Minimum-Material-Zustandes, ebenfalls im Sinne des Blockierens von Freiheitsgraden.
- Festlegung der Richtung von Schnitt-, Orientierungs- und Kollektionsebenen.
- Festlegung der Richtung der Weite einer Toleranzzone mit Hilfe von Richtungselementen.
Die „richtige“, in der Regel funktionsgerechte Festlegung von Bezügen bzw. Bezugssystemen ist sowohl für die Sicherstellung der Konformität zwischen Prüfergebnis und funktionellen Anforderungen als auch für die Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit der Prüfergebnisse essenziell.
Dieses sehr umfangreiche Modul zeigt Ihnen u. a. auf Basis von ISO 5459 und an konkreten Fallbeispielen nicht nur die richtige Festlegung von Bezügen, sondern insbesondere die Beschreibung (auch komplexer) funktioneller Anforderungen durch Verwaltung der Freiheitsgrade zwischen dem/den Situationselement(en) des Bezugs/Bezugssystems und dem/den Situationselement(en) des Referenzgeometrieelements / des tolerierten Nenngeometrieelements bzw. dessen Toleranzzone.
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Richtungsspezifikationen
Wird das Referenzgeometrieelement / das tolerierte Nenngeometrieelement bzw. die Toleranzzone (genauer: deren Situationselement(e)) nur hinsichtlich der Orientierung eingeschränkt, dann spricht man von einer Richtungsspezifikation. Hierzu zählen die Parallelitätsspezifikation, die Rechtwinkligkeitsspezifikation, die Neigungsspezifikation sowie die richtungsgebundene Linien- und Flächenprofilspezifikation. Eine richtungsgebundene Linien- und Flächenprofilspezifikation liegt vor, falls der Bezug bzw. die Bezüge nur rotatorische, nicht jedoch (blockierbare) translatorische Freiheitsgrade einschränkt.
Die korrekte Anwendung von Richtungsspezifikationen wird Ihnen in diesem Modul an einer Vielzahl von Beispielen ausführlich erläutert. Anwendungsfälle aus der Praxis vereinfachen den Transfer auf Ihre Produktanforderungen.
Darüber hinaus werden in diesem Modul aber auch die Anwendungsgrenzen der Parallelitäts-, Rechtwinkligkeits- und Neigungsspezifikation aufgezeigt. Diese Dokumentation zeigt Ihnen aber auch, wie diese Anforderung durch Verwendung von Profilspezifikationen, verbunden mit der entsprechenden Verwaltung von Freiheitsgraden auf dieselbe Weise, jedoch unabhängig von der jeweiligen Form des tolerierten Geometrieelements spezifiziert werden können. In diesem Zusammenhang wird damit auch die Frage geklärt, ob die Parallelitäts-, Rechtwinkligkeits- oder Neigungsspezifikation überhaupt noch erforderlich sind.
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Ortsspezifikationen
Wird das tolerierte Nenngeometrieelement bzw. die Toleranzzone (genauer: deren Situationselement(e)) hinsichtlich des Ortes (beinhaltet auch die Orientierung) eingeschränkt, dann spricht man von einer Ortsspezifikation. Hierzu zählen die Positionsspezifikation, die Konzentrizitäts-/Koaxialitätsspezifikation und die Symmetriespezifikation sowie die ortsgebundene Linien- und Flächenprofilspezifikation. Eine ortsgebundene Linien- und Flächenprofilspezifikation liegt vor, falls der Bezug bzw. die Bezüge mindestens einen (blockierbaren) translatorischen Freiheitsgrad einschränken kann.
Die Konzentrizitäts-/Koaxialitätsspezifikation und die Symmetriespezifikation sind lediglich Sonderfälle der Positionsspezifikation, d. h. das Situationselement des tolerierten Nenngeometrieelements bzw. der Toleranzzone und den entsprechenden Situationselementen des Bezugs haben einen Abstand von 0. Auf diese geometrischen Merkmale kann demensprechend verzichtet werden. Ebenso wird in dieser Dokumentation der Frage nachgegangen, ob auch auf die Positionsspezifikation nicht vollständig verzichtet werden kann, zumal aus geometrischer (mathematischer) Sicht kein Unterschied zur Profilspezifikation besteht. Hierzu müssten lediglich ISO 1101 und ISO 1660 vereinigt und die Anwendbarkeit der beiden geometrischen Merkmale Position und Profil angeglichen werden.
In dieser Dokumentation werden Ihnen anhand von praktischen Beispielen die korrekte Anwendung aber auch typische Anwendungsfehler von Ortsspezifikationen ausführlich erläutert. Zusätzlich werden einige typische Unterschiede zwischen dem GPS-Normensystem der ISO (ISO GPS) und ASME Y14.5-2018 aufgezeigt.
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Laufspezifikationen
Zur Gruppe der Laufspezifikationen gehören der Rundlauf (radial, axial, in beliebiger Richtung und in festgelegter Richtung) und der Gesamtrundlauf (radial und axial). Während der Rundlauf auf alle nominell rotationssymmetrischen, tolerierten Geometrieelemente anwendbar ist, kann der Gesamtlauf hingegen nur auf nominell zylinderförmige Geometrieelemente angewandt werden. Laufspezifikationen können aufgrund ihrer Definition neben den Form-, Richtungs- und Ortstoleranzen als eine eigenständige Gruppe geometrischer Merkmale aufgefasst werden.
Wenngleich Laufspezifikationen, insbesondere der Rundlauf, mit analogen Messmitteln (Messuhr) definitionsnah (geringer Verfahrensunsicherheit) verifiziert werden können, so kann bei einer Überschreitung der zulässigen Toleranz aus dem Messergebnis nicht direkt auf die Ursache geschlossen und entsprechende Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden.
Die Dokumentation „Laufspezifikationen“ zeigt alle möglichen Anwendungsfälle aber auch die Anwendungsgrenzen für diese Gruppe geometrischer Merkmale sowie die Zusammenhänge mit anderen geometrischen Merkmalen auf.
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Filterung
Filter werden zum Zweck der Analyse der Oberflächenbeschaffenheit eingesetzt und können unterschiedliche Aufgaben erfüllen, wie zum Beispiel Trennung von klein- und großskaligen lateralen Anteilen (kurz- und langwelligen Profilkomponenten), um die entsprechenden geometrischen Merkmale (z. B. Rauheit, Welligkeit oder Form) gemäß Spezifikation zu ermitteln oder auch Entfernung von Ausreißern (Spikes), die sich nicht auf dem eigentlichen Werkstück befinden (unter anderem bei Messdaten mit optischen Sensoren).
In dieser Dokumentation erhalten Sie einen fundierten Überblick unter anderem über die folgenden Themen:
- Einteilung der Filter aus der ISO 16610-Normenreihe, Filterkennzeichnung (ISO 16610-1)
- Grundbegriffe, wie z. B. Grenzwellenlänge/Cut-Off, Grenzfrequenz/Wellen pro Umdrehung/UPR, Nesting-Index, Fourier-Analyse, Profil- und Flächenfilter
- Gauß-Filter (Profilfilter: 16610-21; Flächenfilter: ISO 16610-61): Mathematische Grundlagen, Übertragungscharakteristik, Anwendung und Anwendungsgrenzen, Endeffekte
- Spline-Filter (Profilfilter: 16610-22; Flächenfilter: ISO 16610-71): Mathematische Grundlagen, Eigenschaften, Vor- und Nachteile
- Spline-Wavelet-Filter (Profilfilter: ISO 16610-29)
- Gaußsches Regressionsfilter (ISO 16610-31); Unterschied zur doppelten Gauss-Filterung nach ISO 13565-1
- Morphologische Filter: Mathematische Grundlagen (u. a. Minkowski-Summen, morphologische Operationen, stukturierendes Element, Erosion, Dilatation), morphologische Profilfilter (u. a. ISO 16610-41) und Flächenfilter (u. a. ISO 16610-85)
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Kanten (ISO 13715) und Spezifikation von Übergängen (ISO 21204)
Kantenzustände (Grate, Abtragungen und Übergänge) konnten bislang nur mit Hilfe von ISO 13715 („Kanten mit unbestimmter Gestalt“) oder aber - entsprechend aufwändig - mit Hilfe geometrischer Spezifikationen (Linienprofilspezifikation) beschrieben werden.
ISO 13715 ist keine GPS-Norm der ISO, dementsprechend können die zulässigen Kantenzustände am gefertigten Bauteil nur unzureichend beschrieben werden (Spezifikationsmehrdeutigkeit). Der konkrete Nachweis der Konformität einer extrahieren Kante mit den nach ISO 13715 spezifizierten Anforderungen kann häufig nicht erbracht werden. Daher sollte ISO 13715 keinesfalls angewandt werden, falls die Form des Übergangs funktionsrelevant ist.
ISO 21204:2020 („Spezifikation von Übergängen“) schließt nunmehr diese Lücke und stellt einen guten Kompromiss zwischen Eindeutigkeit und Einfachheit der Spezifikation her. Mit Hilfe dieser neuen GPS-Norm der ISO können Übergangselemente zwischen angrenzenden Geometrieelementen (z. B. Radien oder Fasen) eindeutig und mit relativ einfachen graphischen Symbolen beschrieben werden. ISO 21204 erfasst dabei runde Übergänge (Radien), ebene Übergänge (Anfasungen), elliptische Übergänge sowie im CAD-Datensatz definierte Übergangprofile.
Jedoch hat auch ISO 21204 Anwendungsgrenzen:
- ISO 21204 kann nicht für „scharfe“ Kanten (r = 0) angewandt werden.
- Die Norm beschränkt sich auf Kantenübergangselemente zwischen zwei Ebenen und zwischen einem Zylinder und einer zu ihm nominell senkrechten Ebene. Dementsprechend können mit dieser Norm nur relativ wenige „reale“ Geometrien erfasst werden.
In diesem Dokument werden Ihnen die Anwendungsmöglichkeiten aber auch die Anwendungsgrenzen von ISO 13715 und ISO 21204 vorgestellt. Beide Normen erlauben jedoch keine zufriedenstellende, allgemeine Spezifikation von Kanten und definierten Übergängen, daher werden Ihnen in Ergänzung zu diesen Standards eine Reihe alternativer Tolerierungsmöglichkeiten vorgestellt.
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Spezifikation von Elementgruppen (ISO 5458:2018)
Für Produktspezifikationen, denen GPS-Normen der ISO zugrunde liegen, gilt standardmäßig der elementare Grundsatz der Unabhängigkeit (ISO 8015). Dieser Grundsatz ist unter anderem auch einer der bedeutsamsten Unterschiede zwischen dem GPS-Regelwerk der ISO (ISO GPS) und anderen geometrischen Tolerierungssystemen, wie z. B. ASME Y14.5-2018.
Der Grundsatz der Unabhängigkeit besagt unter anderem, dass eine GPS-Spezifikation an eine Beziehung zwischen Geometrieelementen standardmäßig unabhängig für jedes einzelne Geometrieelement oder für jede einzelne Gruppe von Geometrieelementen erfüllt werden muss.
Die Konsequenzen aus diesem Grundsatz sind den Anwendern in Konstruktion und Messtechnik jedoch häufig nicht bewusst: Wird eine Richtungs- oder Ortsspezifikation auf mehrere Geometrieelemente oder mehrere Gruppen von Geometrieelementen angewandt und werden durch die spezifizierten Bezüge nicht alle (blockierbaren) Freiheitsgrade der Situationselemente der Referenzgeometrieelemente (der tolerierten Nenngeometrieelemente bzw. der Toleranzzonen bzw. oder virtuellen Zustände) blockiert, dann kann dies zu einer unerwünschten Anordnung dieser Geometrieelemente bzw. Gruppen von Geometrieelementen führen. Die Spezifikation ist somit letztlich unbrauchbar und entspricht nicht den funktionellen Anforderungen.
Mit Hilfe der Modifikatoren (Spezifikationselemente) „CZ“, „CZR“, „SIM“ bzw. „SIMn“ und dem redundanten Modifikator „UF“ ist es möglich, einzelne und mehrfache Elementgruppenspezifikationen sowie mehrstufige, einzelne Elementgruppen zu definieren, um die funktionellen Anforderungen sicherzustellen. Dieses Dokument beschreibt Ihnen ausführlich und anhand typischer Praxisbeispiele die richtige Anwendung der genannten Spezifikationselemente.
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Allgemeine Spezifikationen (ISO 22081)
Eine allgemeine dimensionelle Spezifikation sowie eine allgemeine geometrische Spezifikation (kurz: allgemeine Spezifikationen) sind Spezifikationen, die nicht direkt an bestimmten Geometrieelementen in der Technischen Produktspezifikation (TPS) eingetragen und somit keine individuelle Spezifikationen sind.
ISO 22081 legt keine Zahlenwerte (Toleranzwerte) für die allgemeinen Spezifikationen fest, sondern ist ein von werkstoffphysikalischen Besonderheiten und vom Fertigungsverfahren unabhängiges Konzept der allgemeinen Tolerierung.
Das Problem: Toleranzwerte müssen unter Berücksichtigung werkstoffphysikalischer Besonderheiten, wie zum Beispiel Schwindungseffekte bei Kunststoff-Formteilen, sowie Besonderheiten des Fertigungsverfahrens (z. B. Einzugs- und Ausbruchbereich von Stanzteilen oder die Verwindung von Strangpressprofilen) zweckentsprechend gewählt werden. Von der Anwendung der Allgemeintoleranznormen, wie zum Beispiel ISO 2768-1, ISO 2768-2 (zurückgezogen), ISO 20457, DIN 6930-2 ist dringend abzuraten, da diese Normen zu mehrdeutigen Interpretationen führen, das Produkt geometrisch nicht vollständig beschreiben und teilweise mit Blick auf das zugrundeliegenden „Tolerierungskonzept“ falsch sind.
In diesem Dokument werden Ihnen die Inhalte von ISO 22081 ausführlich vorgestellt aber auch die in der aktuellen (2021) Fassung von ISO 22081 enthaltenen Widersprüche aufgezeigt. Es wird Ihnen erläutert, wie diese Widersprüche sicher vermieden werden können und auf welche Weise Toleranzwerte aus ISO 2768-1, ISO 2768-2 (zurückgezogen), ISO 20457 oder DIN 6930-2 übernommen und werkstoffphysikalische Besonderheiten (Kunststoffe) oder Einflüsse aus dem Fertigungsprozess (z. B. Stanzen) adaptiert werden können.
Ziel dieser Ausarbeitung ist es, Ihnen eine vollständige und eindeutige geometrische Produktbeschreibung mit realistischen Toleranzwerten unter Berücksichtigung besonderer Eigenschaften des Werkstoffs und Einflüsse aus dem Fertigungsprozess zu ermöglichen.
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